In der Nähe von San Francisco liegt der Muir Woods National Park. Obwohl es nur 15km entfernt ist herrscht hier schon ein kühleres, feuchteres Klima als in der Stadt. Es ist bewaldet, bemoost und im allgemeinen recht grün. Hier wurde 1930 ein Mammutbaum gefällt. Eine Baumscheibe wurde aufgehoben und ausgestellt. Hier sieht man das Alter des tausendjährigen Baumes und welche historischen Ereignisse dieser schon „erlebt“ hat.
Querschnitt eines alten Mammutbaums
Liste der Ereignisse
Fett markiert sind diejenige Ereignisse, welche mit einer weißen Linie auf der Baumscheibe markiert sind. Logischerweise geht es hier von innen nach außen.
1908 der Muir Woods Nationalpark wird errichten (fast zum 1000sten Geburtstag des Baumes)
1930 der Baum wird gefällt
Zeit
Es ist immer ein Verlust, wenn ein alter Baum gefällt wird, denn wir können innerhalb unseres Lebens keinen neuen wachsen lassen. Diese Zeitleiste zeigt, dass es bei den Mammutbäumen noch gravierender ist. Das Kalifornien wurde mit dem Goldrausch erst signifikant besiedelt. Jetzt ist es kaum vorstellbar, wie sich diese Gegend in knapp 200 Jahren geändert haben muss. Bei dem Mammutbaum sind wir aber noch nicht einmal beim ersten weißen Ring. Gebäude, welche so alt sind wie dieser Mammutbaum war lassen sich in den meisten Ländern an ein bis zwei Händen abzählen und wir setzen mit Sicherheit sehr viel daran diese zu erhalten. Diese Bergmammutbäume sind ein ähnliches Denkmal. Wir können froh über die Nationalparks sein, die ihre Erhaltung sicherstellen sonst würde es wohl bald gar keine so alten Lebewesen zu besichtigen geben. In gewisser Weise macht es dies noch beeindruckender. Über tausend Jahre hat dieser Baum nicht nur existiert, wie ein altes Bauwerk, sondern er hat gelebt – geatmet, ist gewachsen und hat wohl ein paar Katastrophen überlebt. Und viele, viele Generationen von Menschen.
Einige Mammutbaumsamen sind verschimmelt, aber mittlerweile sind auch drei gekeimt. In Ermangelung von Anzuchterde, werden sie in Palmenerde (leider gedüngt, aber sehr weich), beziehungsweise einer Mischung aus Palmenerde und Kokohum gepflanzt. Hier ist ein kleines Bild von dem kleinen Keimling. (Keine größere Darstellung verfügbar und sinnvoll)
Auch wenn ich keine Zeit gehabt habe es zu schreiben, habe ich nach einem Monat im Kühlschrank und einer Woche einweichen den Mammutbaumsamen ausgesät. Hier ist ein Bild von dem doch noch recht feuchtem Kokohum. Bis jetzt ist noch nichts gekeimt und ob noch was keimen wird ist auch fraglich. Beim letzten Versuch war der Samen noch ein Jahr frischer und auch etwas mehr. Damals haben es drei geschafft zu keimen.
Durch das Umtopfen kann ich das erste Bäumchen jetzt komfortabel messen. 31 mm ist es etwa groß – recht wenig in gut 3 Monaten, aber da es bis jetzt im wesentlichen Winterlicht erlebt hat kann man hoffen, dass es sich doch noch entschließt zu wachsen.
Eine gute Woche lang habe ich es mal mit weniger Wasser versucht, das Wachstum der Bäumchen anzuregen. Genützt hat es scheinbar nichts. Jetzt wurde das erste Bäumchen umgetopft. Evtl. liegt es am Moos, dass dies ganz einfach ging. Die obere Hälfte des Erdreiches ließ sich am Stück entfernen.
Das letzte Bild der beiden Mammutbäume ist etwa zwei Wochen alt. Nun wird der kleine bald ein Vierteljahr. Das Moos wächst fleißig und ist damit so ziemlich das einzige in dem Glas, dass dies tut. Die vorhandenen Blätter werden etwas kräftiger und länger, aber es bilden sich weder neue, noch scheinen sie die Keimblätter abzulösen. Beim zweiten Bäumchen sind noch keine richtigen Blätter zu sehen. Vielleicht tut sich ja noch was.
Seit dem letzten Beitrag über die Aussaat des Riesenmammutbaums (Sequidendron gigantae) gibt es noch nicht viel neues, aber immerhin ein Bild (nachträglich). Zwischenzeitlich hat der Samen des rechten Keimlings angefangen zu schimmeln – was aber durch Lüften des „Gewächshauses“ wieder in Ordnung gebraucht werden konnte.
Es gibt unterschiedliche Erfahrungen, was den besten Boden für die Keimung der zukünftigen Riesen angeht. Viele empfehlen Kokosfasern als Substrat, andere haben genau dabei Probleme mit Schimmelbildung. Wie immer, wenn es nicht klar ist, was besser geeignet ist, entscheide ich mich für das billigste (kostenlose). Die empsfohlene Anzuchterde enthält weniger Nährstoffe als normale Blumenerde. Ich habe alten Sand 1:1 mit Erde gemischt und das ganze mehrfach gespült. So sollten sowohl störende Bestandteile wie alte Blätter (die schimmeln könnten) als auch Nährstoffe ausgewaschen werden. Danach das ganze so in einem Glas absetzen lassen, dass der Boden viel Fläche einnimmt – fertig ist das „Gewächshaus“.
Heute kam der Samen an. Etwas über die Hälfte habe ich bereits im Kühlschrank verstaut und werde vorraussichtlich direkt zum Jahresbeginn den Samen einweichen und ausäen.
(eine weitverbreitete Methode zur Aussaat von Mammutbaumsamen: ca. 10 Tag die Samen im Kühlschrank verstauen um einen Winter zu „simulieren“, danach die Samen zwölf Stunden einweichen und dann in nährstoffarmer Erde aussehen und feucht halten)
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